Die Städte Stolac (2) und Počitelj (5) könnte man auch offene Museen nennen. In beiden Städten und in ihrer unmittelbaren Umgebung befinden sich dutzende historische Bauten, die zu den Naturdenkmälern BiHs zählen. Beide Städte haben leider im Krieg von 1992-1995 enorme Schäden davongetragen. Zahlreiche historische Bauten sind ganz verbrannt oder zerstört worden, und sind bis heute nur teilweise wieder aufgebaut worden. Trotz allem oder gerade deswegen, lohnt es sich, diese zwei Städte zu besuchen und ihre einzigartige Architektur, die Verbindung von Stein und Wasser, die Atmosphäre des Mittelmeerraums und Orients, mit einer Vielzahl von Blumen und Gärten kennenzulernen.
Eine Städtereise kann mit einer Besichtigung der Stećak-Nekropolen Radimlja und Boljuni (3) vervollständigt werden - die schönsten und bekanntesten Nekropolen in BiH. Die illyrische Stadt Daorson (4), Hutovo Blato bei Čapljina (Kap.7) oder die Höhle Vjetrenica auf dem Weg nach Trebinje (Kap.9) sind weitere interessante Besichtigungsorte.
Die Gegend zwischen Stolac und Čapljina, angelehnt an den Fluss Bregava (1), ist wegen des Obst- und Gemüseanbaus sehr bekannt. Wenn Sie im Sommer kommen, ist eine Kostprobe ein Muss.
Begleitender Text von diesem Unterkapitel befindet sich nur im Buch.
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Die alte Stadt Počitelj liegt 30 km südlich von Mostar, nahe Čapljina. Diese einmalige Stadt aus Stein bildet in Verbindung mit dem Fluss Neretva eine einzigartige naturhistorische Einheit.
Man vermutet, dass der bosnische König Stjepan Tvrtko I im Jahre 1383 die Festung Počitelj erbauen ließ. Die Stadtgeschichte kann in einige Abschnitte unterteilt werden. Im ersten Abschnitt unter bosnischer und danach ungarischer Herrschaft hatte die Stadt große strategische Bedeutung. 1471 wird sie zum Teil des Osmanischen Imperiums. Bis zum Jahr 1698 entwickelt sich Počitelj unter friedlichen Umständen, da die Grenzen des osmanischen Reichs nicht in seiner Nähe waren. Während dieser Zeit entstehen die bedeutendsten Gebäude in der Stadt, wie z.B. die Hadži-Alija-Moschee (16. Jh.), Šišman-Ibrahimpaša-Madrese (Schule) (17. Jh.), ein Hammam und eine Volksküche (bos. imaret), Unterkunftshaus für Reisende (bos. han) und der Uhrturm. Nach der Übernahme der Stadt Gabela von den Venezianern im Jahr 1698 gewinnt Počitelj wieder an strategischer Bedeutung, da sie wieder eine Grenzstadt war. Mit der österreichisch-ungarischen Monarchie im Jahr 1878 verliert Počitelj an Bedeutung und gerät langsam in Vergessenheit. Dies hat zur Bewahrung ihres ehemals authentischen Erscheinungsbildes geholfen.
Wenn Sie nach Počitelj kommen, sollten Sie unbedingt alle engen Gassen aufsuchen, um so die herrliche Architektur von beachtlichem Wert innerhalb der Stadtmauern kennenzulernen. Versäumen Sie es nicht, auf einer der Terrassen in der Stadt etwas zu essen und zu trinken und dabei das wunderschöne Mittelmeer-Ambiente zu genießen. Heute ist Počitelj auch ein Versammlungsort für Maler und Künstler und eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Das größte Haus in der Stadt, das der Fam. Gavrankapetanović, ist zu einem Treffpunkt für Maler geworden.
Mehrere Familien in Počitelj bieten in gut ausgestatteten Appartements und Zimmern eine private Unterkunft an.